Frankfurter Büromarkt erlebt schwächsten Jahresstart seit 2013

Der Flächenumsatz am Frankfurter Büromarkt hat sich auch durch die Ausbreitung des Coronavirus während des ersten Quartals 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich verringert. Die Stimmung war vor Ausbruch der Pandemie noch positiv, da der Umsatz im vierten Quartal 2019 überproportional gut war. Laut aktuellen Zahlen von blackolive, Mitglied im Netzwerk der German Property Partners (GPP), wurden bisher 71.800 m² umgesetzt. Das sind 26 % weniger als noch 2019 im ersten Quartal (97.100 m²).

Oliver Schön, Geschäftsführer bei blackolive: „Der Frankfurter Büromarkt erlebt das schwächste erste Quartal seit 2013. Durch die Corona-Krise wurden leider bereits im März einige Vertragsunterschriften verschoben. Zudem gab es auch nur einen größeren Abschluss: Freshfields Bruckhaus Deringer mit 14.595 m² im Projekt FOUR. Wie nachhaltig und tief der Markt durch die aktuelle Situation beeinflusst wird, hängt stark von der Dauer der Beschränkungen ab.“

Weitere Details zum Frankfurter Büromarkt

  • Der Leerstand sank um rund 0,8 Prozentpunkte von 7,5 % auf 6,7 %. Das liegt neben einer recht guten Nachfrage im letzten Jahr, auch daran, dass Projekte und Objekte umgenutzt werden. So jüngst geschehen zum Beispiel in der Hanauer Landstraße 360. Das Objekt mit rund 50.000 m², das Teil des ehemaligen Neckermann-Areals ist, wird zu einem Rechenzentrum umgebaut und fällt damit aus dem Leerstand und Bestand.
     
  • Die Durchschnittsmiete hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,20 €/m²/Monat auf 21,10 €/m²/Monat erhöht. Zu dieser Entwicklung haben insbesondere große Abschlüsse in Projekten beigetragen.
     
  • Die Spitzenmiete legte um 1,50 €/m²/Monat zu und stagniert zum Ende des ersten Quartals 2020 auf dem Niveau von Ende 2019, also bei 45,00 €/m²/Monat. Die Steigerung der Spitzenmiete liegt an größeren Abschlüssen in Projekten sowie Neubauten im Bankenviertel.
     
  • Den größten Abschluss des ersten Quartals zeichnete Freshfields Bruckhaus Deringer über etwa 14.595 m² im Projekt FOUR T1.
     
  • Für 2020 und 2021 sind Fertigstellungen in einer Größenordnung von etwa 532.400 m² geplant. Davon sind bereits 63 % vorvermietet.

Prognose – Vieles bleibt vorerst ungewiss

Oliver Schön: „Durch die Verunsicherung aufgrund der Corona-Pandemie, ist es sehr schwierig eine belastbare Umsatzprognose abzugeben. Mit Sicherheit kann man jedoch sagen, dass diese Krise eine erhebliche Auswirkung haben wird und mit starken Einbußen zu rechnen ist. Aktuell gehen wir von einem Umsatz zwischen 320.000 und 400.000 m² bis zum Jahresende 2020 aus.“ Die Spitzenmiete wird sich entgegen ursprünglicher Prognosen, die ein weiteres Wachstum voraussagten, nun wohl leicht rückläufig entwickeln. Die Durchschnittsmiete wird ebenfalls leicht sinken. Der Leerstand wird voraussichtlich wieder ansteigen, da Unternehmen Flächen freisetzen und weniger anmieten werden. Möglicherweise kommen auch temporär verstärkt Untermietflächen auf den Markt. Oliver Schön: „Es wird ein schwieriges Jahr, aber ich bin zuversichtlich, dass Unternehmen in der Krise über sich hinauswachsen können und mit kreativen Ideen neue Wege erschließen können.“

Auf einen Blick – Zahlen und Fakten

Frankfurter Bürovermietungsmarkt | 1. Quartal 2020

Flächenumsatz

71.800 m²

gegenüber Vorjahreszeitraum

-26 %

Spitzenmiete

45,00 €/m²/Monat

gegenüber Vorjahreszeitraum

+4 %

Durchschnittsmiete

21,10 €/m²/Monat

gegenüber Vorjahreszeitraum

+6 %

Büroflächenbestand

11.573.100 m²

Leerstand

780.200 m²

gegenüber Vorjahreszeitraum

-11 %

Leerstandsquote

6,7 %

Fertigstellungen 2020 + 2021

532.400 m²

Vorvermietungsquote 2020 + 2021

63 %


Top-Deals im Überblick

Frankfurter Bürovermietungsmarkt | Top-3-Abschlüsse | 1. Quartal 2020

„FOUR T1“, Große Gallusstraße 10-14

Freshfields Bruckhaus Deringer

14.600 m²

„Global Tower“, Neue Mainzer Straße 32-36

Google

4.600 m²

Berner Straße 38

Concentrix Management

2.600 m²

DATUM:

AUTORIN: Tanja Zeiske

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